Die Geschichte von Hochspeyer


Hochspeyer wird 1195 in einer Urkunde des Klosters Otterberg erstmals erwähnt.

Der Name Hochspeyer leitet sich vom Hochspeyerbachs ab. Der mittelalterliche

Name Hospira des Hochspeyerbachs ist bereits im 10. Jahrhundert nachgewiesen, und leitete sich wiederum vom Speyerbach ab.

 

Erste Siedlungsspuren entsprechen meiner Meinung nach der Bronzezeit also bei uns ca.2000 vor Christi. Gräber aus der Zeit, 2000 bis 1000 vor Christi finden sich noch heute rund um Hochspeyer. Das Hügelgrab  am Westrand von Hochspeyer, in Fischbach und  vermutlich ein mal auch am Heidenhübel. Römische Bauten wie in Enkenbach/Alsenborn sind in Hochspeyer  bis zum heutigen Tag nicht nachzuweisen. Das heißt nicht das die Römer hier waren. Mehrere Römerwege  durchzogen das nähere Gebiet von Hochspeyer.

 

 Hochspeyer wird das erste mal 1195 erwähnt, doch dürfte der Ort älter ist.

 

Die ersten Häuser standen rund um den Kreinbrunnen hier war der Dorfmittelpunkt über Jahrhunderte hinweg.

Um 1500 zählt das Dorf 18 Familienhaushalte. Die Einwohner hatten ihr Einkommen über Jahrhunderte hinweg als

Bauern, Holzmacher, Daubenhauer, Fuhrleute und Harzsieder mehr schlecht als recht.

Um es deutlich zu sagen die Hochspeyerer waren Arm.

  

 Um hier auch eines zu verdeutlichen, wird der Sendelborn (Münchhof) nicht zu Hochspeyer dazu gezählt, da es sich über Jahrhunderte hinweg um ein eigenständiger Hof handelte.

Um 1600 waren es dann ca.40 Familien.

Im Dreißigjährigen Krieg von 1618-1648 wird das Dorf im Jahr 1632-1635 mehrfach fast vollständig zerstört, der Ort über Jahre hinweg menschenleer. Das Torstensonkreuz zeugt aus dieser Zeit in der die Schweden hier mehrere Schlachten fochten.

Erst ca.15 Jahre später Siedelten durch steuerliche Zugeständnisse die ersten wieder in Hochspeyer an.

Vom Ortskern ausgehend entstehen jetzt größere bäuerliche Gehöfte.

Um 1700 zählte Hochspeyer wieder 40 Familien mit ca.200 Personen.

 

In den Koalitionskriegen von 1793 bis 1797

und der daraus resultierenden Herrschaft der Franzosen bis 1815 litt die Bevölkerung einmal mehr unter Krieg und den Repressalien der Besatzer. So musste die Bevölkerung die Ernährung der Besatzungssoldaten übernehmen.

 

Hier sind vor allem die Kriegsaufzeichnungen von und über Gebhard Leberecht von Blücher, Fürst von Wahlstatt zu erwähnen.

In genauen Erzählungen werden die Schlachten rund um Hochspeyer beschrieben. Noch heute sind Flurnamen wie Franzosental aber auch Schanzen rund um Hochspeyer zu sehen.

 Mit dem Ende von Napoleon gehörte die Pfalz und damit Hochspeyer kurz zu Österreich und dann über mehr als 100 Jahren zu Bayern. 

 

1816 war ein ereignisreiches Jahr für Hochspeyer und Umgebung. Maximilian 1. König von Bayern kam bei seiner Pfalzreise auch durch das Neustadter Tal nach Kaiserslautern und wurde begeistert auch in Hochspeyer gefeiert. Die gesamte Bevölkerung war auf den Beinen und Bürgermeister Ritter hielt vor seinem Gasthaus den 3 Königen eine huldvolle Rede ehe der Monarch nach Kaiserslautern weiter reiste.

 

Hochspeyer erlebte dann einen Aufschwung durch den Bau der Ludwigsbahn und den in Hochspeyer errichteten Güterbahnhof im Jahr 1847. Hier fanden viele Hochspeyerer Arbeit als Erdarbeiter, Steinhauer, Maurer und Tagelöhner. Viele Arbeiter brauchten Unterkunft und Essen so das die Gasthäuser aber auch private Quartiere einen guten Verdienst garantierten. Der Bahnhof kam später auf betreiben des damaligen Ortsbürgermeister Wilhelm Ritter zustande, der "Abzweigbahnhof" im Stil des Spätklassizismus wurde am 16.Mai 1871 feierlich eröffnet. 

 

Im Deutsch/Französischen Krieg von 1870/71 waren auch viele Hochspeyerer beteiligt.

Wie z.B.

Schraß Phillip Königliches Bayerisches Infanterie-Leib-Regiment 4.Kompanie Gefallen am 10.10.1870 in Artenay.

Das Denkmal hier rechts zu sehen zählte die Gefallen und Teilnehmer auf. Leider ist das Denkmal auf dem Hochspeyerer Friedhof in einem Desolaten Zustand, zudem fehlt die Tafel der aufgezählten Toten aus diesem Krieg.

Im ersten Weltkrieg zogen wieder viele in den Krieg und verloren ihr Leben. Viele überlebende waren auf Lebzeiten gezeichnet. Bilder vom Lazarett in der Schule zeigen Hochspeyerer Verwundete.

Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs folgten viele Jahre der Arbeitslosigkeit für viele Bewohner von Hochspeyer und damit verbunden viel Armut.

Während im 1. Weltkrieg noch viele Soldaten in Kompanien zusammen gefasst wurden, hatte es im 2. Weltkrieg die Soldaten in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Auf dem Kriegerdenkmal das 1935 für die Gefallenen des ersten Weltkrieges erbaut wurde sind auch sie aufgelistet.

Viele Gebäude wurden in Mitleidenschaft gezogen. Noch heute gibt es Spuren von Beschuss an Gebäuden und Bahnunterführungen in Hochspeyer. 

Die drauf folgenden Jahre arbeiteten viel Hochspeyerer für die Besatzungsmächte. Der Ort erholte sich und zum Ausbau des Schwimmbades kam noch die Jugendherberge. Hochspeyer wurde Luftkurort und hatte nun etliche Übernachtungsmöglichkeiten. Vereine lebten auf und ein beträchtliches Geschäftswesen ergab sich. Durch das wachsende Verkehrsaufkommen wurde die Luftkurort Auszeichnung relativ schnell wieder zurückgenommen. Mit einer Umgehungsstraße sollte schon Ende der Siebziger alles besser werden. Hier mussten noch mehr als 30 Jahre vergehen und leider wurde vom ursprünglichen Plan abgewichen, das Problem ist leider das gleiche geblieben und eine Verkehrsberuhigte Zone wird weiterhin wohl ein Traum bleiben. Leider ist das Geschäftswesen innerorts ebenfalls von der Fehlplanungen der letzten Jahre immer mehr betroffen und leere Geschäftsräume sind leider immer öfter in der ehemaligen Dorfmitte zu finden. Hochspeyer hat zwar ein Gewerbegebiet aber einen lebendigen Dorfkern wie er mal über Jahrhunderte bestand, wurde in relativ kurzer Zeit durch schlechte Entscheidungen aufgegeben.